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FLORA
Fotografische Serie  
4 Motive aus der Arbeit PRIMAVERA
Fine Art Prints
50 x 70 cm
2015

Claudia A. Cruz führt uns zu den mythologischen Wurzeln der Flora. Ihre mehrteilige Fotoinstallation trägt den Titel: P R I M A V E R A …“ und alles was sie berührte wurde zu Pflanze“…
Flora, das ist in der römischen Mythologie die Göttin der Blumen, der Gärten, des Frühlings und der Schönheit. Sie wurde in der Kunst auf unterschiedlichste Art und Weise dargestellt, ein häufiges Motiv ist das der blumengeschmückten Jungfrau.
Claudia A. Cruz übersetzt das Flora-Thema in ihre eigene Bildsprache. So erfährt Flora in einer Bilderserie einen Geschlechtswechsel, sie wird durch ein männliches Modell verkörpert, umrankt von künstlichen Blumen. In der antiken Mythologie sind Geschlechtergrenzen durchaus überwindbar.  Teiresias, Priester des Zeus, wurde für sieben Jahre in eine Frau verwandelt und danach wieder zurück zum Mann. Flora hingegen ist weiblich, über Jahrhunderte hinweg haben Künstler mit ihr die weibliche Schönheit  gefeiert. In Gleichsetzung mit der Blüte wurde sie zur idealisierten Natur. Die angebliche Naturnähe der Frau ist ein altes Stereotyp in der Geschlechterordnung. Der Mann wird dagegen mit Kultur identifiziert, mit Intellekt und Ratio. Claudia A. Cruz unterläuft diese Geschlechterzuschreibungen durch das männliche Flora-Modell und durch die Verwendung der künstlichen Blumen. Die Konturen von Natürlichkeit, Künstlichkeit, Geschlechtsidentität und Rollenzuschreibungen verschwimmen im Bild, sie erscheinen als performatives Konstrukt, als Maskerade.

Burkhard Oelmann

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